2002 - 2012
10 Jahre Traditionsverein IR Sachsen-Weißenfels
Pressemitteilung 5. Dezember 2013
Sachsen/Dresden/Handwerk/Tourismus/Boulevard
Stollenfest: Dresdner Striezelbäcker zum Jubiläum auf Rekordkurs
20. Dresdner Stollenfest erlebt einen neuen Stollenweltrekord und den größten Festumzug aller Zeiten Kurt Biedenkopf Ehrengast – Gruß an tschechische Festgäste – Stollenmädchenparade
Zum großen Jubiläum am 7. Dezember (10.30 bis 15.30 Uhr) geben die Dresdner Stollenbäcker richtig Gas. Es gibt einen neuen Rekord und den bislang größten Festumzug in der 20-jährigen Festgeschichte. Es zeichnet sich ab: Das 20. Dresdner Stollenfest am Sonnabend wird nicht nur der kulturelle Höhepunkt der Dresdner Weihnachtszeit sein, sondern ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch der größte Weihnachtsevent Deutschlands unter freiem Himmel. Mehr als 120.000 Besucher erwarten die Bäcker und Konditoren des Schutzverbandes Dresdner Stollen e.V.. Es ist so: Wohl nirgendwo sonst auf der Welt feiert man Weihnachten so wie im Weihnachtsland Sachsen. Und wohl nirgendwo sonst auf der Welt schenkt man einem Gebäck so große Aufmerksamkeit wie in der deutschen Weihnachtshauptstadt Dresden. Der Dresdner Christstollen® gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum, Räucherkerzenduft und Schwibbogen und ist zum kulinarischen Botschafter einer ganzen Region geworden. Da ist es fast schon ein Wunder, dass es bis 1994 dauern musste, bis die Bäcker und Konditoren der sächsischen Landeshauptstadt ihre berühmte Delikatesse mit einem eigenen Fest ehrten. Inzwischen sind 20 Jahre ins Land gegangen und aus einem eher bescheidenen Zug einiger Stollenbäcker- Enthusiasten ist ein enormes Spektakulum geworden und einer der deutschen Weihnachtsevents schlechthin entstanden – mit Anziehungs- und Ausstrahlungskraft weit über die Grenzen des Landes hinaus. Da konnte man damit rechnen, dass die Veranstalter des Stollenfestes, der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. und die Hommage Dresden GmbH, sich zum 20. Jubiläum am 7. Dezember etwas Besonderes einfallen lassen würden.
1659-2009 350 Jahre Anfall der Grafschaft Barby an das Herzogtum Sachsen-Weißenfels
Viele Chronisten haben versucht, die Geschichte der ehrwürdigen Grafen Barby und Mühlingen so genau wie möglich zu dokumentieren. Erste Erwähnungen gehen bis auf das Jahr 776 zurück. Belegbare sichere Fakten finden wir erst um das Jahr 1060. In verschieden alten Akten wird ein Walther von Barby oder auch Walther I. von Arnstedt (aus dem Haus Arnstein) genannt. Viele Jahrhunderte überdauerte die Grafschaft alle Unwägbarkeiten. Sie bestand aus den Ämtern Barby, Rosenburg, Walternienburg und Mühlingen. Am 17.10 1659 starb August Ludwig, als letzter Graf von Barby, im Alter von 20 Jahren ohne Erben. Er wurde nach Barby gebracht und bei seinen Hochgräflichen Eltern und Vorfahren vor dem Altar zur linken begraben. Auf der Grundlage verwandtschaftlicher Beziehungen leiteten zur damaligen Zeit einige Herrscher ihre (Rechts-) Ansprüche (Anwartschaft) auf die erledigte Grafschaft Barby ab, eine damals durchaus übliche Rechtsauffassung. So sicherte sich Herzog August von Sachsen-Weißenfels gleichzeitig Administrator des Erzstiftes Magdeburg im Jahr 1652 die Anwartschaft für den sächsischen Teil durch den sächsischen Kurfürst Johann Georg I. sowie 1653 durch das Magdeburger Domkapitel für den Magdeburger Teil der Grafschaft. Trotz dieser Maßnahmen kam es im Jahr 1659 zur Teilung. Die Ämter Walternienburg und Mühlingen gingen zur Befriedigung älterer Anwartschaften an Anhalt-Zerbst. Der Rest fiel an Herzog August von Sachsen-Weißenfels. Im darauf folgenden Jahr bestellte er eine neue Regierung und im Jahr 1662 wurde ihm gehuldigt. In diesem Zusammenhang kam ein neues gräfliches Wappen auf – zwei gekrümmte Barben, welches auch im weißenfelsischen Gesamtwappen Einzug fand. Trotz der geringen territorialen Fläche hatte Barby für Herzog August einen enormen Stellenwert – so konnte er sich durch die Rechte eines Grafen von Barby eine Reichsstandschaft erschließen. Kurz vor seinem Tod übertrug Herzog August von Sachsen-Weißenfels am 14.1.1680 die Grafschaft Barby seinem Sohn Heinrich, der am 29.9.1657 (als 4. Sohn) geboren wurde. Die Huldigung für Heinrich fand am 5.2.1680 statt. In einem Dokument heißt es: „Die Huldigung ist seiner Durchlaucht in hiesiger Grafschaft anno 1680, den 5. Februar von sämtlichen Untertanen nach gehaltener Predigt inszeniert worden. Seine Durchlaucht haben danach fremde Länder besucht und freudig nach seiner glücklichen Heimkehr in brandenburgische Kriegsdienste gegangen“. Bei der Entsetzung der von den Türken belagerten Stadt Wien im Jahr 1683 hat er erfolgreich teilgenommen, ebenso an der Erstürmung der Festung Ofen am 2.10.1686. In Barby setzte eine höfische Entwicklung ein, nachdem Heinrich am 24.12.1681 seine Hofhaltung nach Barby verlegt hatte. Bezeichnend dafür war u. a. der Bau der ansehnlichen Residenz mit Schlosses (1687) nebst Gärten und Nebenanlagen und weiterer Gebäude (herzogliche Kanzlei, Kavaliershaus, Vorwerk Monplasir). Als Dompropst in Magdeburg ließ Heinrich am Magdeburger Domplatz die Propstei neu errichten.Ein weiterer Schritt in Richtung Selbständigkeit sollte durch eigene Münzprägung praktiziert werden. Herzog Heinrich ließ ab August 1687 Münzen prägen (uns sind heute nur 2/3 Talerstücke bekannt) Dies führte mit dem Kurhaus zu großen Verstimmungen. Eine Aufforderung zur Schließung der Münze kam Heinrich nicht nach. Daraufhin ließ Kurfürst Johann Georg III. am 26.11.1687 die Münze von Soldaten zustören und die Gerätschaften beschlag nehmen und nach Dresden bringen. Zwischen Kursachsen und der Weißenfelser Nebenlinie -Barby- gab es auch danach weiter unterschiedliche Rechtsaufassungen über die Selbständigkeit der kleinen Grafschaft. Der am 13.10.1723 zwischen Herzog Heinrich und Kursachen geschlossenen Vertrag brachte die Anerkennung der Kursächsischen Oberhoheit und beendete die formale Selbständigkeit der Grafschaft. Am 16.2.1728 starb Herzog Heinrich. Ihm folgte sein 2. Sohn Georg Albert (geboren am 9.4.1694) in der Regierung. Er begab sich in königlich preußische und kurbrandenburgische Kriegsdienste und nahm an unterschiedlichen Feldzügen im Rang eines Obristen zu Pferde rühmlich teil. Er heiratete am 18.2.1721 Herzogin Auguste Louise von Württemberg-Oels. 10 Jahre später wurde die glücklose und kinderlose Ehe wieder geschieden. Mit seinem Tod am 12.6.1739 erlosch die Barbyer Linie und der weißenfelser Grafschaftsanteil fiel auf das Herzogtum Sachsen-Weißenfels zurück, das zu dieser Zeit von Johann Adolph II. regiert wurde. Auch heute noch werden die sehr freundschaftlichen Beziehungen der Städte Weißenfels und Barby gepflegt. So wurde mit Hilfe des Traditionsvereins Infanterieregiment Sachsen-Weißenfels e.V. und der Bürgerschützengilde „Herzog Heinrich“ aus Barby eine Kompanie Barby dieses ehrwürdigen Regiments aufgebaut. Zusammen wird lebendige Geschichte des Herzogtums Sachsen-Weißenfels auf zahlreichen Veranstaltungen dargestellt.
Wappen Barby vor 1659 Wappen Barby nach 1659
Quellen: - Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, Museumsverband
„Die fünf Ungleichen“ e. V.
- Festschrift 300 Jahre Neu-Augustusburg, Freundeskreis Schloß Neu-Augustusburg
- Geschichte der Weißenfelser Goldschmiede, Teil 1, Jens H. Fischer
- mit freundlicher Unterstützung von Joachim Säckl und Jörg Riemer